Jeder kann mit einem einfachen Texteditor eine Geschichte schreiben, unbestritten.

Doch sobald es vom Umfang her mehr wird, als eine Kurzgeschichte, fängt in der Regel die 'Zettelwirtschaft' an.

Man macht sich Notizen zu den Akteuren.
Plottet die Handlung.
Notiert sich, wann und wo etwas passiert.

Spätestens dann wird es unübersichtlich.

Dafür gibt es einige spezialisierte Programme für Autoren.

Ich möchte einmal drei hier erwähnen, welche ich bereits angetestet habe, bzw. nutze.

1. Scrivener - ein englischsprachiges Programm, was es allerdings auch mit deutscher Übersetzung gibt. Ein sehr mächtiges Programm, was sehr viel kann und nicht viel kostet. Läuft auf Mac und Windows.Nachteil: Keine deutsche Rechtschreibprüfung!

2. Papyrus-Autor - eines der bekanntesten deutschsprachigen Programme, wird sehr häufig genutzt. Es verfügt intern auch über den Duden-Korrektor. Nachteil: es ist das teuerste, der hier vorgestellten Programme.

3. Patchwork - das umfangreichste Programm, preislich zwischen Scrivener und Papyrus, erhältlich mit und ohne Duden-Korrektor. Dafür habe ich mich letztlich entschieden.

Zu allen drei Programmen gibt es auf Youtube entsprechende Videos.

Diesen Autor und seine entsprechenden Videos kann ich übrigens auch empfehlen: https://youtu.be/FIVy75HUJlk

Mich würden auch Meinungen und Erfahrungen anderer Autoren hier interessieren.

Du hattest bei Lit Papyrus erwähnt. Das. Tool ist ist cool. Davor hatte ich mir für Office ne Datenbank für Charaktere sowie Grundrisse gebaut. Fand es in einigen Geschichten doof. Wenn aus Nadja Nadine wird oder die Küche mal vor oder hinter der Küche liegt.

Umstellung von 120k Worten und Umzug der chars dauerte bei mir 4 Wochen, weil ich zu doof zum bedienen war.

Bin zufrieden, hab mich heute morgen dabei erwischt eine Mail damit schreiben.

Ich nutze ebenfalls Papyrus. Neben der deutlich besseren Grammatik Kontrolle und dem integrierten Duden, schätze ich das Programm auf Grund seiner Schlankheit. Word ist finde ich sehr überfrachtet. Den Preis für Papyrus finde ich gerechtfertigt, da man eine komplette Textverarbeitung erhält. Es gibt ein sehr aktives Forum und man kauft das Programm auch. Word ist m.W. auch zu einem Mietabo gegangen, wie so viele Programme heute. (Die englische Fassung von Papyrus ist ebenfalls ein Mietabo.)

Die zusätzlichen Werkzeuge von Papyrus zum Schreiben größerer Werke sind nett. Ich habe bisher nur die Personendatenbank genutzt. Ansonsten funktioniert für mich gut, dass ich eine komplette Geschichte innerhalb von Spiegelstrichen skizziere und anschließend überlege, wo ich diese durch die einzelnen Kapitel unterteile.
Notizen und Textmarker im Text helfen mir, Stellen zu markieren wo ich "nommal bei gehen muss".

Die Übertragung nach l2f hier ist insofern tricky, als dass man keine nicht angenommen Änderungen haben darf, da anderenfalls bei Copy-Paste in den Editor von l2f beide Fassungen kopiert werden. Also der alte Text und die Verbesserung. Zum Glück hatte Tim, unser Admin hier, merkwürdige Wortverdopplungen bei mir erkannt, bevor der Text veröffentlicht worden ist.

Was bedeutet keine nicht angenommenen Änderungen?

Wenn man die Änderungsverfolgung angeschaltet hat und zum Beispiel aus einem "Dein" im Text ein dein gemacht hat, und die Änderung nicht betätigt hat und dann den Text per Copy und Paste übernimmt, dann hat man Deindein im Text.
Wenn man die Änderung übernimmt ist alles richtig.

Ich nutze TextMaker seit DOS-Zeiten. Zur Zeit parallel unter Linux und Win11. Ein deutsches Officepaket mit sehr guter Duden-Anbindung. Natürlich mit passender Buchseiten-Vorlage Beherrscht Word- und LibreOffice-Dateien, sodass ich es bei Bedarf auch zum Umformatieren nutze.

Um mich auf dem alten Hof meiner Geschichte nicht zu verlaufen nutze ich ein 20€-Spiel... Im GOD-MODE stand nach einer 1 Stunde Arbeit der Hof mit Haupt- und Gesindehaus inkl. Scheune und Wassermühle am Bachlauf zu einem Stausee.

Mit der Engine kann man von der Steinzeithöhle mit Lagerfeuer und Fellbetten auch Zeltstädte und mittelalterliche Fachwerkhäuser mit Plumpsklo im Garten oder moderne Glasgebäude mit Pool frei planen.

Für Sklavenhalter werden Käfig, Kreuz, Peitsche und mehr geboten. Kostenlose Mods liefern für Freunde der Hobbits passende Türen oder entsprechendes Equip für Starwars oder Zombies.

Für das Grundgerüst einer Geschichte reichts immer und bringt zum Teil sogar neue Ideen.

Da ich ungeschützte Titelbilder suchte, habe ich die Welt zu Testzwecken bevölkert und minimal, exotisch, nackt oder ganz rechts mit einem Sklavengeschirr ausgestattet.
Ne, das reicht so nicht, mal schaun ob sich was mit mehr Kurven findet.

Auch wenn das Thema schon etwas angestaubt ist, möchte ich meine Vorgehensweise erläutern (zumindest versuchen).

Ich benutze das Schreibprogramm von "WinzigWeich" (fantasievolle Übersetzung des englischen Wortes) und dessen Tabellen-Hilfsmittels.
Schreiben ist klar, muss nicht erklärt werden.

In der Tabelle liste ich die Protagonisten der Reihenfolge ihrer Erscheinung nach auf und gebe ihnen Grund-Eigenschaften. Geschlecht, Name, Geburtsdatum, Wohnort, usw. Manchmal kommen auch erst während des Schreibens weitere hinzu, da schreiben ein dynamischer Prozess ist und man Ideen entwickelt.

Heiraten z. B. zwei Prots, fasse ich sie untereinander zusammen und halte deren Weiterentwicklung in Stichworten fest. Hobbys, die sie zusammengebracht haben, oder auf der Arbeit kennengelernt, Kennlern-, Verlobungs- und Hochzeitsdatum, mögliche Kinder, etc.

Bisher bin ich damit sehr gut ausgekommen.

Ein professionelles Schreibprogramm habe ich bis heute nicht vermisst.

Vielleicht hilft meine Vorgehensweise ja hier jemandem.